Book/Report FZJ-2016-07503

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Coulombdissoziation bei nichtrelativistischen und relativistischen Energien



1981
Kernforschungsanlage Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag Jülich

Jülich : Kernforschungsanlage Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag, Spezielle Berichte der Kernforschungsanlage Jülich 131, IV, 85 p. ()

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Report No.: Juel-Spez-0131

Abstract: Coulombanregung, also die Anregung eines Projektils im elektromagnetischen Feld des Targetkernes (oder umgekehrt), kann die Desintegration des Projektils bewirken, wenn die Coulombanregung in einen gegen Teilchenemission instabilen Zustand führt. Für diesen Anregungsmechanismus brauchen die Ladungsverteilungen der beiden Kerne zu keinem Zeitpunkt der Reaktion zu überlappen. Diese Art der Desintegration nennt man Coulombdissoziation. Sie wurde zuerst bei lose gebundenen Kernen wie Lithium oder Beryllium untersucht (HA63), (GE77), (UN78). Diese Kerne haben eine ausgeprägte Resonanz aus der heraus sie zerfallen können; man spricht deshalb auch von sequentiellem Zerfall. Auch für Deuteronen, die keine Resonanz haben, ist solch ein Anregungsprozeß möglich und schon seit langem diskutiert worden (DA47),(MU51). Im allgemeinen liegen die Zustände, aus denen heraus Tellehenemission möglich ist zu hoch, als daß sie durch Coulombanregung bevölkert werden könnten. Der Grund dafür liegt in dem Anwachsen des Adiabatizitätsparameters, der die Anregungswahrscheinlichkeit exponentiell dämpft. Der Adiabatizitätsparameter beschreibt anschaulich das Verhältnis von der Zeit, in der die beiden Kerne aneinander vorbeifliegen (Kollisionszeit), zu der typischen Schwingungsdauer im Projektil. Von der Xollisionszeit wiederum hängt das Frequenzspektrum des elektromagnetischen Feldes ab, welches auf das Projektil wirkt. Je kleiner die Kollisionszeit ist, desto höherliegende Zustände können angeregt werden. Erst in jüngster Zeit ist es möglich geworden durch relativistische Projektile diese Adiabatizitätsgrenze zu überwinden (AL79), (BRG80). Damit ist die Coulombdissoziation zu einem wichtigen Prozess bei Stößen von relativistischen Ionen und Schwerionen geworden. Beispielsweise beobachtet man bei der Desintegration von $^{18}$0 von 1.7 GeV/A (HE80), daß nicht alle Fragmente aus Prozessen stammen, bei denen die Ladungsverteilung von Target und Sauerstoff überlappen. Die Abhängigkeit des Wirkungsquerschnittes für die Produktion der Fragmente $^{17}$O, $^{18}$O, $^{17}$N von der Kernladungszahl des Targets zeigt vielmehr, daß diese Fragmente durch Anregung der Dipolriesenresonanz in Sauerstoff und deren anschließendem Zerfall unter Emission von Neutronen bzw Protonen entstehen. Den konkreten Anstoß zur vorliegenden Arbeit gaben die Ergebnisse der Experimente von J. Ernst et al in Bonn (BI80) (KL81), in denen der Aufbruch von 15 MeV Deuteronen untersucht wurde; hier wurde nicht erwartet, daß der Mechanismusder Coulombanregung bei solch niedrigen Energien überhaupt eine Rolle spielt. [...]


Contributing Institute(s):
  1. Publikationen vor 2000 (PRE-2000 ; Retrocat)
Research Program(s):
  1. 899 - ohne Topic (POF3-899) (POF3-899)

Database coverage:
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 Record created 2016-12-14, last modified 2021-01-29